[Rezension] "Die Päpstin" von Donna W. Cross


Daten
Genre: Historie
Originaltitel: Pope Joan
Verlag: Aufbau
Erschienen: März 1998
Seitenzahlen
Taschenbuch: 585 Seiten
Kindle ebook: 587 Seiten
Preise
Taschenbuch: 10,00 €
Kindle ebook: 9,99 €
Die Päpstin erzählt das Leben Johannas von ihrer Geburt bis noch nach ihrem Tod. Johannas Wissensdurst und Eifer machen sie zu einer intelligenten Frau, wovon sie als Frau nicht profitieren kann. Immer wieder eckt sie an, weil sie als Hausfrau nicht taugt und sie der Logik folgt. Folglich auch für die Kirche selbstverständliche Dinge in Frage stellt. Die Götter aus der Heimat ihrer sächsischen Mutter und die Lehre in Logik lassen ihren Glauben an Gott immer wieder ins wanken geraten. Als Mann verkleidet merkt sie erst wie hoch sie für ihr Wissen angesehen wird. Immer mehr Errungenschaften werden ihr beschert, doch irgendwann steht sie vor der wichtigsten Frage: Soll sie dieses angesehene Leben als Mann beenden und ein normales Leben als Frau mit ihrem Liebhaber führen? Das Schicksal nimmt ihr die Entscheidung hab.

Ganz ohne Umschweife: Ich mag das Cover nicht. Mich haben die Cover historischer Romane noch nie angesprochen, was mitunter auch ein Grund dafür ist, dass ich vorher keine Bücher dieses Genres gelesen habe.
Aber nicht zu verdenken ist, wie passend die Szenerie hier dargestellt wird. Genaueres möchte ich nicht sagen, weil ich auf keinen Fall spoilern möchte.
Die Farbe des Covers allerdings wirkt etwas erdrückend auf mich, viel zu viel rot.
Also ich war mehr als überrascht. Das Buch war mein Erstes vom historischen Genre und ich liebe es. Ich hätte nicht gedacht, dass es so viel Spannung in dieser Art Buch geben kann. Die Autorin hat das ganze Umfeld und die Zeit von Johanna authentisch und mit dem bildhaften Schreibstil sehr lebhaft dargestellt. Von der ersten bis zur letzten Seite hat mich diese Geschichte gefesselt und war sehr ergreifend.

Allerdings wurden auch Worte benutzt an die ich nicht gewohnt war und einfach nicht kannte. Manchmal hat das schon gestört, genauso wie es doch manchmal zu viele Charaktere wurden im Laufe der Geschichte. Wenn Johanna einen neuen Lebensabschnitt begann, so kommen wieder neue Personen hinzu und ich habe mir gerade mal eine Handvoll merken können, was ich als ziemlich schade empfinde.

Dafür bekommt man diese Charaktere aus Johannas Sicht geschildert. Meine Sympathie war somit stark von ihren Empfindungen abhängig.
Johannas Vater empfand ich als eine Plage mit seinen radikalen Ansichten, da kann man als Frau nur den Kopf schütteln. Wohingegen ich Gerold, ihren Beschützer und späteren Geliebten, als wirklich tollen Mann empfand, den ich gerne an Johannas Seite sah und über ihn auch genauso gerne las. Diese beiden Männer waren für mich mitunter die wichtigsten Personen in Johannas Umfeld, die sie erst so weit gebracht haben: Der Vater durch seine skrupellose Behandlung ihr gegenüber und Gerold als Unterstützer auf ihrem Weg.
Bei Johannas Charakter hat mich ziemlich schnell gestört, dass sie so überaus perfekt war. In allem was sie tat war sie viel zu gut, sie konnte die Dinge direkt so perfekt. Für mich machte es ihre Figur etwas weniger glaubwürdig.
Also trotz gewisser Makel hat mich mein erster historischer Roman durchaus überzeugt.
Obwohl die Geschichte sich über eine lange Zeit erstreckt ging das Ganze ziemlich flüssig und nahtlos ineinander über. Und in Sachen Spannung stand es echt keinem anderen Roman nach, den ich so gelesen habe. Dies hat mich sehr positiv überrascht und vielleicht auch deshalb so gefesselt.
Definitiv einen Blick wert!

1 Kommentar:

  1. Huhu, ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass ich deine Rezi auf meinem Blog verlinkt habe. Du kannst es dir hier anschauen:

    http://nellysleseecke.blogspot.com/2015/10/die-papstin-von-donna-w-cross.html

    Alles Liebe, Nelly

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